EidenbergerAlm_Magazin - page 10-11

lienfeste feiern zu können. „Was leider nicht ging
– schließlich hatten wir die Räumlichkeiten dafür
einfach nicht zur Verfügung“, sagt Monika Schütz.
Denn auch in der Eidenberg-Stub’n – die größte,
die es neben der Alten Stube, dem Almstüberl und
dem Kaminstüberl gab – fanden „nur“ rund 60 Per-
sonen Platz. Gerade zu diesem Zeitpunkt schloss
zudem der Wirt in Eidenberg mit dem einzigen
Veranstaltungssaal des Ortes seine Pforten. Alle
Zeichen deuteten darauf hin, dass eine Erweiterung
notwendig wurde, und die Überlegungen gingen
in Richtung Zubau.
Die Suche
Gemeinsam mit einer Unternehmensentwicklung
wurden ein Konzept entworfen und erste Pläne
­gezeichnet. „Aber irgendwie haben sie uns nicht
wirklich zugesagt“, sagt Monika Schütz. „Der Ent-
wurf war relativ modern, mit viel Glas.“ Die ­Suche
nach etwas Urigem, Gemütlichem ging weiter.
„Wir wollten etwas, in dem sich die Gäste wohl­
fühlen – täglich, nicht nur bei Veranstaltungen.“
Eine ­zweite Meinung wurde eingeholt, eine weitere
Zeichnung produziert. Und trotzdem: Das Konzept
war gut, passte aber nicht. „Alles sah zwar anders
aus als auf den ersten Plänen, aber es war immer
noch nicht das, was wir suchten“, sagt ­Johann
Schütz. Schließlich sollten sich die Gäste in den
neuen Räumen später ebenso wohlfühlen wie in der
Gaststube, den Stüberln oder einem der 16 Zimmer
des Hauses. Es brauchte etwas mehr „Damals“ –
wenn auch im Stil von heute.
2000: Die Tiroler Alm
Der Gedanke wurde geboren, ein bereits beste-
hendes Haus anstatt eines modernen Neubaus an-
zubauen. Im Jahr 2000 machten sich Monika und
Johann Schütz mit dieser Idee auf, um in Anger-
berg bei Wörgl das 250 Jahre alte Bauernhaus zu
begutachten, das später als Tiroler Alm bekannt
werden sollte. Der naturbelassene Charme des
Hauses beeindruckte, vor allem die Vertäfelungen
an den Innenwänden, die Holzböden – und die ur-
sprüngliche Eigentümerin Maria, die bis heute als
guter Geist in den Stuben des Hauses spürbar ist.
Gemeinsam wurde fotografiert, gerechnet und
­geplant. Stück für Stück wurde das Haus in Tirol
abgebaut, jeder Balken, jede Leiste, jedes Einzel-
teil nummeriert und in einem Plan eingetragen.
„Dann kam der ,Holzhaufen’ auf zwei Tiefladern
zu uns“, sagt Johann Schütz und lacht im Rück-
blick. „Damals benötigten wir schon sehr viel
Vorstellungskraft, um glauben zu können, dass da-
raus einmal wieder ein Haus wird.“ Mit zusätzli-
chen 70 Kubikmetern Holz aus dem ganzen Mühl-
viertel, Know-how und viel Innovationskraft ent­­-
­stand ab dem Spatenstich Oktober 2001 nach und
nach wieder ein Haus. Kurz vor Weihnachten, am
20. Dezember des gleichen Jahres, konnte Dach-
gleiche gefeiert werden. Fertiggestellt wurde der
Bau im darauffolgenden Mai, am 2. Juli 2002
­konnte Familie Schütz ihre neue Eidenberger Alm
feierlich eröffnen. Auf der Gästeliste durfte neben
den Eidenbergern, lieb gewonnenen Stammgästen,
Familie und Freunden natürlich auch der Bürger-
meister der Tiroler Gemeinde Angerberg nicht feh-
len. Eingeweiht wurde die neue Eidenberger Alm
dann zwei Wochen später, bei der ersten Hochzeit
– passenderweise ebenfalls eine Mühlviertler-Tiro-
ler Vermählung. Alles in allem ein abenteuerliches
Unterfangen, das sich sehr schnell als sehr erfolg-
reich erwies. „Im ersten Jahr hatten wir schon drei
Hochzeiten, im Jahr darauf, also 2003, zwölf.
­Heute dürfen wir im Jahr rund 50 Hochzeitsgesell-
schaften bei uns im Haus begrüßen.“ Wie auch
zahlreiche Veranstaltungen in den Seminarräumen
des Hauses. Der Hauptgrund, hier Seminare zu hal-
ten oder zu heiraten? Das unvergleichliche ­Ambiente
und die Lage des Hauses inmitten von Natur und
Frischluft – wo sonst sieht man 3.000 Sterne beim
Blick aus dem Fenster?
2011: Zwei Jubilare
Die 50-jährige Geschichte des Beneteder Gutes ist
damit nicht nur eine gastronomische Erfolgsge-
schichte, sondern eng verknüpft mit der Lebens-
geschichte von Jubilar Johann Schütz, der 2011
ebenfalls allen Grund zu feiern hat. Schließlich
steht er selbst, Monika Schütz und alle Mitar-
beiter der Eidenberger Alm privat wie im Beruf
für Herzlichkeit und Ehrlichkeit – das kann man
­fühlen, schmecken und sehen!
Stätte der Gemütlichkeit:
Die Tiroler Alm
überzeugt mit einzigartigen Ambiente.
Wacher Blick in die Zukunft:
Johann und
Veronika Schütz bei der Feier zu 25 Jahren.
Baubeginn Tiroler Alm:
Die Grundbalken werden gelegt.
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